Nuclear Assault: Game Over / The Plague Die Version auf CD in Standard- Auflage. Diese besondere Auflage wurde veröffentlicht in Europa im Verlag Century Media am 5. März 2021.
Nachdem er Anthrax im Jahr 1984 aus eigenem Verschulden verlassen musste, gründete Dan Lilker Nuclear Assault und veröffentlichte kurze Zeit später ein erstes Demo (»Back with Vengeance»). Nachdem er sich im Jahr 1985 wieder mit Scott Ian vertragen hatte, wurde Lilker ein Teil der kurzlebigen Kult-Band S.O.D. und legte aufgrund des überraschenden Riesenerfolgs von S.O.D.s »Speak English or Die«-Album Nuclear Assault vorübergehend auf Eis. Nach dem Ende von S.O.D. belebte Lilker Nuclear Assault wieder und veröffentliche das Demo »Live, suffer, die«, das der Band einen Plattenvertrag mit Combat Records einbrachte. Anschließend dauerte es bis Oktober 1986, bis mit »Game Over« das Debütalbum von Nuclear Assault erschien.
Obwohl das Album hauptsächlich aus Neuaufnahmen von Demosongs (wie etwa ›Betrayal‹) bestand und nur ein paar ›neue‹ Songs (wie ›Brain Death‹ und ›Nuclear War‹) enthielt, schlug die Platte mächtig ein. Eröffnet von einem Hochgeschwindigkeits-Instrumental (›Live, suffer, die‹), gibt es auf »Game Over« eine bis dahin in dieser Form nicht dagewesene Mischung aus kurzen Hardcore/Grindcore-Eruptionen mit einer Spielzeit von unter einer Minute ( »Hang the Pope«, »My America«) und »klassischen« Speed/Thrash-Metal Granaten (»Cold Steel«, »Stranded in Hell«) zu hören. Der humorvolle Spaß-Track »Mr. Softee theme«, eine Coverversion eines Eiscreme-Werbemelodie, stellt ein willkommenes Zwischenspiel dar. Der Song »Sin« war ebenfalls ein »alter« Song, allerdings nicht von den Demos, sondern noch aus Lilkers Zeit bei Anthrax (der Song wurde von Anthrax während Lilkers Zeit dort sogar live gespielt). Musikalisch überaus abwechslungsreich, sind die Texte auf »Game Over« durchgehend hochpolitisch und setzen sich kritisch mit Religion (unterschwellig »Nuclear War«, weniger unterschwellig »Hang the Pope«), Politik (»After the Holocaust«, »Vengeance«) und gesellschaftlichen Problemen (»Cold Steel«) auseinander. Außergewöhnlich, aber doch charakteristisch ist der letzte Song der Scheibe, »Brain Death«, mit einer Spielzeit von über sieben Minuten und quasi eine »Essenz« des Albums. Eingeleitet von einem knapp zwei-minütigen Akustik-Intro, folgen schleppende Heavy-Riffs und kurze melodische Leads, die am Ende in polternden Core-Eruptionen kulminieren.
Auf der Wiederveröffentlichung von »Game Over« auf High Roller Records (speziell für Vinyl gemastert von Patrick W. Engel, 100% originaler Sound, kein remaster!) ebenfalls vertreten ist der Track »Lesbians«, der ursprünglich nur auf der Kassetten-Version des Albums enthalten war.
Album Genres übergreifend Rock und Thrash Metal.